Traumabewältigung

Negative Erfahrungen oder Traumata beim Sex überwinden!

Sex soll Nähe, Lust und Lebendigkeit schenken. Ein Trauma ist eine seelische oder emotionale Verletzung, und versteckt sich häufig hinter Ängsten, sexuellen Funktionsstörungen oder Abneigungen.

Überwinde jetzt dein Trauma und deine Ängste beim Sex

Ursachen:

Seelische und emotionale Verletzungen, sexuelle Funktionsstörungen

Trauma: Anzeichen, die dafür sprechen

Frühere Erlebnisse oder dauerhafte Kränkungen in der Kindheit können eigentlich wohltuende Berührungen zu einer Belastung werden lassen. 

Das Nervensystem meldet sich lautstark: Herzrasen, Verkrampfung, blockierende Nervosität oder das Gefühl, gar nicht mehr richtig im eigenen Körper zu sein. 

All dies sind Anzeichen eines verdrängten Traumas. 

Auf dieser Seite erfährst du, woran du ein sexuelles Trauma erkennst, wie Flashbacks entstehen, welche Therapieformen helfen und welche nächsten Schritte dir neuen Mut geben.

Was ist ein Trauma und Dissoziation und wie gehe ich damit beim Sex um?

Ein Trauma bedeutet, dass das Gehirn eine psychische oder emotionale Verletzung erfahren hat. Die Gefühlswelt wurde erschüttert. 

Der Mensch gerät unerwartet in eine bedrohliche Situation, auf die er nicht vorbereitet war oder die ihn überfordert. Damit der Organismus trotzdem funktionieren (überleben) kann, aktiviert sich ein unbewusster Schutzmechanismus: die Dissoziation.

Das Gehirn spaltet die Gefühle ab. In diesem dissoziierten Zustand sind wir gefühllos und agieren wie neben uns stehend.

Das ist generell nichts Problematisches, sondern ein natürlicher Schutzmechanismus der Evolution.

Wie könnte ich den Kampf gegen den Bären überleben, wenn mich meine Gefühle lähmen würden? Wenn ich plötzlich „Mitleid“ mit dem allzu niedlichen Bären, der mich gerade töten will, bekäme?

Vermutlich werde ich getötet und das war es dann. Um unsere maximalen Kräfte freizuschalten, wird der Organismus durch Dissoziation gefühllos gemacht. Die Chancen, den Kampf zu überleben, steigen.

Nun ist der Kampf mit dem Bären in der heutigen Zeit ein unrealistisches Szenario. 

Frage dich doch mal, was dein Bär ist – wann du dich bedroht fühlst, wann du spürst, dass deine Grenzen missachtet werden und Macht über dich ausgeübt wird. 

Oftmals sind es Menschen, denen wir unserem tiefsten Vertrauen schenken, bis sie dann plötzlich beginnen, uns auszunutzen oder uns für ihre Bedürfnisse missbrauchen.

So holst du dir deine Gefühle & Emotionen wieder zurück!

Früher haben die Jäger am Lagerfeuer gesessen und sich nach den Kämpfen des Lebens ausgetauscht. Sie berichteten über ihre Ängste, ihre Gefühle und ihre Heldentaten. Sie bekamen in der Gruppe Ansehen, wurden verehrt und stiegen in der Rangfolge nach oben auf. 

Durch diesen sozialen Austausch konnten sie ihre abgespaltenen Emotionen und Gefühle wieder integrieren, und die Traumata heilten ganz natürlich ab.

In der heutigen Zeit sind solche gesunden Rituale des Austauschs und Zusammenhalts verfallen.

Viele sexuell missbrauchte Männer oder Frauen schämen sich davor, ihr Trauma zu offenbaren. Oft hören wir „Stell dich nicht so an!“ oder „Das ist ja nicht so schlimm!“ und so weiter. Durch solche Interpretationen bleiben unsere Traumata bestehen, werden nicht geheilt, und die Gefühle und Emotionen bleiben abgespalten. 

Das ist der Nährboden, auf dem das Trauma weiterlebt und im Verlauf des Lebens zu verheerenden und lebensbestimmenden Problemen führen kann. 

Wenn du dein Trauma heilen willst, dann musst du dich öffnen und mit einem vertrauten Menschen sprechen. Das gibt deinem Gehirn die Möglichkeit, die abgespaltenen Gefühle wieder zu integrieren.

Sexuelles Trauma: Ja oder nein? Mache jetzt den Kurz-Check:

Beantworte ehrlich mit Ja / Nein:

  1. Tauchen beim Sex plötzlich Bilder, Geräusche oder Gefühle aus einer vergangenen Situation auf?
  2. Hast du kein Körpergefühl mehr, spürst du Ohnmacht, Taubheit oder hast du das Gefühl, neben dir zu stehen?
  3. Vermeidest du intime Situationen, Nähe oder Berührungen aus Angst vor den dann aufkommenden Gefühlen?
  4. Beschäftigt dich das Problem – vielleicht sogar in Träumen oder tagsüber durch Gedankenkreisen – rund um Sexualität?
  5. Plagen dich Angst-, Schuld- oder Schamgefühle, obwohl du eigentlich Nähe willst?

Auswertung: Schon 3 × Ja deutet darauf hin, dass frühere Erfahrungen noch unverdaut sind. Hol dir dann unbedingt fachliche Begleitung.

Erektionsprobleme

Was passiert bei einem Flashback?

Verdrängte Gedächtnisinhalte drängen sich bruchstückhaft zurück ins Bewusstsein – ein Zeichen, dass die Seele Heilung sucht. 

Das Gehirn hat das belastende Erlebnis in seine Einzelteile zersplittert; es war einfach zu schrecklich, um als komplette Erinnerung abgespeichert zu werden. 

Nehmen wir wieder unser Beispiel mit dem Bären. Trifft ein heutiger Reiz – zum Beispiel das Brüllen des Bären bei einem Zoobesuch – auf ein gespeichertes Sinnesfragment aus dem Traumaerlebnis, setzt sich eine Lawine in Gang. 

Das Gehirn erinnert sich unbewusst an das ursächliche Erlebnis und reaktiviert die körperlichen Reaktionen.

Du bist dann emotional wieder im Trauma. 

Körperlich zeigt sich das in Sekundenbruchteilen: Adrenalin, Muskelanspannung, Hyperventilation.

Trauma mit unterschiedlichen Schweregraden: Von Akutreaktion bis kleiner Kindheitswunde

Das plötzliche negative Erlebnis: Akute Belastungsreaktion (Schock)

Unmittelbar nach einem erschütternden Ereignis – wie zum Beispiel dem Versagen der Erektion beim Sex – fühlst du dich vielleicht wie auf dem falschen Fuß erwischt.

Dieser Zustand klingt meist innerhalb einiger Wochen und einiger korrigierender Erfahrungen von selbst ab. 

Wichtig ist, dass du gleich danach darüber sprichst, dich offenbarst und Unterstützung bekommst.

Wenn es sich nicht bessert: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Bleiben Flashbacks länger als einen Monat, spricht man von PTBS. 

Typisch sind unstillbare innere Unruhe, Albträume mit schweißgebadetem Aufwachen, ständiger Alarmzustand oder sozialer Rückzug. 

Männer zeigen PTBS oft eher über Gereiztheit („Lass mich, ich bin genervt!“) oder sexuelle Funktionsstörungen, weil „Männer haben zu funktionieren“ oder „Männer dürfen keine Schwäche zeigen“ in vielen Köpfen steckt.  

Die Wunden des Heranwachsens: Mikro-Traumen aus der Kindheit

Es braucht nicht immer die große Katastrophe. 

Ständige Wiederholungen von Kränkungen, Abwertung, Vernachlässigung, Überfürsorge oder fehlender emotionaler Sicherheit – vor allem in den ersten fünf Lebensjahren – können tiefe Spuren hinterlassen. 

Diese Mikro-Traumen lassen sich meist zügig lösen, wenn sie erkannt wurden. Bis dahin können sie sich in psychosomatischen oder psychischen Störungen wie Ängsten, Zwängen, Depressionen, Abneigungen oder besonderen Vorlieben (auch Perversionen) zeigen.

Typische Symptome in der Sexualität

Auf der Ebene der Emotionen und Gefühle:

Angst generell oder vor der Situation oder dem Versagen

Ekel oder Schamgefühle

das Gefühl, auf der Hut sein zu müssen oder etwas Verbotenes zu tun

das Bedürfnis zu weinen oder zu schreien ohne objektiven Anlass

Vermeidungsreaktionen aus Angst vor Nähe oder Berührungen

Auf der körperlichen Ebene:

Anspannung und Verkrampfung oder Zittern

unangenehme Kälte oder Hitzewallungen

plötzliches Schwitzen oder Herzrasen

Kloß im Hals

Taubheit oder Überempfindlichkeit

ein Gefühl der Gefühllosigkeit im Unterleib

mechanisches Funktionieren ohne etwas zu spüren

neben sich stehen oder wie nicht da sein

Auf der Ebene des Verhaltens:

Aus dem Weg gehen

stets „etwas Besseres vorhaben“

Reizbarkeit, Wutausbrüche oder Aggression

Schlafstörungen

Flucht in Arbeit, Alkohol oder übermäßigen Sport

sich nicht binden wollen oder den Partner auf Distanz halten

oberflächliche Intimität mit Fokus auf „schnell“, ohne dass tiefere Gefühle entstehen können

Wie kann ich als Betroffener wieder Vertrauen und Sicherheit beim Sex aufbauen?

  • Ein Safeword etablieren – zum Beispiel laut „Stop!“ sagen oder ein vereinbartes Handzeichen geben.
  • Positions- oder Raumwechsel, Licht an.
  • Kälte- oder Wärmereiz (z. B. Eiswürfel in der Hand).
  • Bodyscan: innerlich von den Zehen bis zum Scheitel wandern und jedes Körperteil benennen.
Traumabewältigung – So heilt die Wunde

Unser Gehirn verfügt über mächtige Selbstheilungsmechanismen. 

Eine seelische Verletzung ist mit einem Splitter in der Haut zu vergleichen: Damit die Wunde heilt, muss der Splitter erkannt und anschließend entfernt werden. Dann starten die natürlichen Selbstheilungskräfte. 

Ähnlich ist es bei einer psychischen oder emotionalen Verletzung. 

Zunächst muss die Ursache des Traumas erkannt werden; anschließend werden die abgespaltenen Gefühle und Emotionen reintegriert – und dann wartet ein neues Leben. 

In der Therapie erzeugen wir dafür zuerst innere Sicherheit. Aus dieser heraus kann das belastende Erlebnis schonend erkannt und geheilt werden.

Übung Vertrauen und Lust neu lernen – Schritt für Schritt

  1. Körper solo spüren üben: bewusste Atemkontrolle, Körperbewusstsein, Imaginationsübung von Wohlbefinden und Sicherheit.
  2. Klare Rollenverteilung bei Partnerübung: aktive und passive Rolle einnehmen, zuerst mit der einfacheren beginnen.
  3. Kommunikation: sagen, was gut geht und was nicht – gegenseitiges Verständnis entwickeln.
Sexual Coaching
Bewältige dein Trauma -
Mein Name ist Nils Sturies und ich unterstütze dich dabei gerne

Meine Expertise – über 20 Jahre Praxiserfahrung

Als Sexual- und Hypnotherapeut habe ich inzwischen mehrere tausend Fälle von sexuellen Funktionsstörungen behandelt. 

Ich bin tagtäglich mit belastenden Erlebnissen meiner Klient:innen konfrontiert und biete dafür Lösungen an. 

In der Sexual-Feeling-Therapie erkennen, integrieren und fördern wir heilsame Prozesse für traumatische Erlebnisse. 

Das Wichtigste: ein geschützter Raum, in dem du mit all deinen Gefühlen willkommen bist.

Dein nächster Schritt – diskretes Erstgespräch

Buche jetzt dein unverbindliches 30-Minuten-Kennenlernen. Wir prüfen gemeinsam, welche Unterstützung dir im Moment guttut. Alle Angaben bleiben streng vertraulich.

Du musst das Trauma nicht allein tragen – heil werden ist möglich!

FAQ

Ein Trauma sitzt wie ein Splitter unter der Haut: Jedes Mal, wenn wir wieder daran stoßen, tut es weh.

Irgendwann beginnen wir, die Stelle zu schützen und Sexualität zu vermeiden. Ausreden, Ausflüchte oder Abweisungen des Partners werden dann zur Tagesordnung.

Jede Form der sexuellen Funktionsstörung kann durch ein Trauma verursacht sein. Häufig berichtet wird ein Gefühl der Gefühllosigkeit im Unterleib – es fühlt sich an wie „abgeschnitten“.

Aber auch übermäßige Nervosität, Anspannung oder Herzrasen sind typisch, oftmals begleitet von Schweißausbrüchen, kalten Händen oder Füßen. Der dissoziierte Zustand zeigt sich oft durch übermäßiges Denken.

Nimm solche Symptome ernst. Versuche zunächst nicht dagegen anzukämpfen, sondern akzeptiere, was du erlebst, und öffne dich deinem Partner gegenüber: Sage, was gerade geschieht und was du jetzt brauchst.

Hilfreich ist außerdem, den Fokus bewusst auf angenehme Empfindungen zu lenken – das kannst du auch allein üben.

Sorge für eine entspannte Atmosphäre und formuliere deine Aussagen als Wünsche („Ich würde mir wünschen …“).

Beginne mit Ich-Botschaften statt Du-Botschaften, um Vorwürfe zu vermeiden.

  • Körperanker, dann behutsame Begegnung mit den Fragmenten, oft unter Einbezug der Arbeit mit dem inneren Kind, schließlich Integration.
  • Teile-Arbeit – stärkt den gesunden Erwachsenenanteil und versorgt verletzte Anteile.
  • Archetypen-Arbeit – aktiviert unbewusste Heilprozesse, nicht aufdeckend.
  • Symbolarbeit – arbeitet mit Bildern/Symbolen statt direkter Erinnerung, ebenfalls nicht aufdeckend.
  • Sexualtherapie – baut Lust, Kommunikation und Grenzkompetenz gezielt wieder auf.

Ja, z. B. Trauma-Survivors-Net (online) oder Wildwasser-Gruppen vor Ort.

Steh deinem Partner zur Seite, ohne dich aufzudrängen.

Überlasse der betroffenen Person, welche Schritte stimmig sind – Selbstbestimmung vor Fremdbestimmung.

Höre zu, biete Begleitung an und lass dich selbst beraten, wie du mit einem traumatisierten Menschen umgehst.

Beim Sex sollten wir frei von jeglichen negativen Gefühlen sein – schließlich ist es eine wohltuende Tätigkeit, der wir mit Genuss nachgehen.

Bei Menschen mit ungeheilten Traumata kann es zu negativen Gefühlen kommen. Sie zeigen, dass die Seele noch verletzt ist und drängen sich auf, damit du ins Handeln kommst.

Achte auf diese Signale.

Das lässt sich nicht pauschal beantworten; es hängt von Art und Schwere der Erfahrung ab.

Methoden, die das Unbewusste einbeziehen – wie Hypnotherapie – können oft rasch spürbare Verbesserungen bringen.

Achtsamkeit und Körperbewusstsein sind zentrale Bausteine: Durch bewusstes Spüren lernst du, abgespaltene Gefühle zurückzuholen und sie achtsam zu integrieren – ein Prozess, der Geduld braucht.

Wenn du merkst, dass du dich beim Sex nicht frei fühlst oder andere Lebensprobleme bestehen. Spätestens wenn der Körper dir eindeutige Signale sendet – etwa sexuelle Funktionsstörungen – handel frühzeitig, bevor sich Symptome verfestigen.

Ja, schau dich in deiner Region um; entsprechende Angebote sind in der Regel leicht zu finden.

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