Sexualität ist ein Thema, das sowohl in der Gesellschaft als auch in den Medien oft behandelt wird. Dennoch kursieren rund um das Thema Sex viele Missverständnisse und Mythen, die unser Wissen und unsere Wahrnehmung beeinflussen können.
Diese Mythen haben nicht nur Auswirkungen auf das persönliche Leben, sondern können auch zu Unsicherheiten und falschen Erwartungen führen.
In diesem Blogbeitrag gehen wir näher auf die gängigsten Sex-Mythen ein. Sei gespannt welche Mythen wir aufdecken.

1. Mythen und Fakten: Männer denken ständig an Sex.
Es wird oft behauptet, dass Männer ständig an Sex denken und dieser Gedanke immer präsent ist. Diese eingefahrene Annahme ist jedoch weitgehend übertrieben.
Zwar können hormonelle Faktoren und biologische Unterschiede das sexuelle Verlangen bei Männern beeinflussen, aber auch Frauen haben genauso ihre sexuellen Bedürfnisse und Gedanken.
2. Mythen und Fakten: Die Größe des Penis ist entscheidend für den sexuellen Genuss.
Die Größe des Penis spielt in den meisten Fällen eine untergeordnete Rolle, wenn es um sexuellen Genuss geht. Vielmehr sind Faktoren wie Kommunikation, Intimität, Vertrauen und das Einfühlungsvermögen entscheidend für eine erfüllte sexuelle Erfahrung.
In Umfragen berichten viele Frauen, dass die emotionale Verbindung und das allgemeine sexuelle Wohlbefinden weitaus wichtiger sind als die Größe des männlichen Gliedes.
Zudem gibt es viele Techniken und Praktiken, die das sexuelle Vergnügen steigern können, unabhängig von der Penisgröße.
3. Mythos: Frauen sollten nicht initiativ in sexuellen Beziehungen sein.
Dieser Mythos ist tief in traditionellen Geschlechterrollen verankert. Es gibt keinen Grund, warum Frauen nicht die Initiative ergreifen sollten, wenn es um Sexualität geht.
Das Streben nach Gleichberechtigung in sexuellen Beziehungen bedeutet auch, dass Frauen ebenso das Recht haben, Wünsche zu äußern und den ersten Schritt zu machen.
Sexuelle Partnerschaften sollten auf gegenseitigem Respekt, Kommunikation und Einigkeit basieren, unabhängig davon, wer den ersten Schritt macht.
4. Mythos: Orgasmen sind immer das Ziel von Sex.
Für viele Menschen gehört der Orgasmus zum sexuellen Erlebnis dazu. Das Ziel bei jeder sexuelle Begegnung ist, es muss zum Orgasmus kommen, sonst habe ich versagt. Dies ist ein weit verbreiteter Irrglaube.
Sex kann auch ein Ausdruck von Intimität, Nähe und Zuneigung sein, ohne dass er zwangsläufig zu einem Orgasmus führt.
Viele Menschen erleben während des Geschlechtsverkehrs keine Orgasmen. Das bedeutet nicht, dass die Erfahrung weniger erfüllend oder „fehlerhaft“ ist. Der Fokus sollte auf dem gemeinsamen Erleben und dem Wohlbefinden beider Partner liegen.
5. Mythos: Verhütung ist Frauensache.
Obwohl Frauen häufig die Verantwortung für Verhütung tragen, ist es wichtig zu betonen, dass auch Männer eine Rolle im Verhütungsprozess spielen.
Verhütungsmethoden wie Kondome oder die Vasektomie sind effektive Mittel, die von Männern genutzt werden können.
Eine gleichberechtigte Partnerschaft, bei der beide Partner Verantwortung übernehmen, ist nicht nur für die Verhütung wichtig, sondern auch für die gemeinsame Gesundheit und das Wohlbefinden in der Beziehung.
6. Mythos: Sex in einer langen Beziehung wird immer langweiliger.
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass sexuelle Erlebnisse in langjährigen Beziehungen irgendwann „langweilig“ werden und an Intensität verlieren.
Während es natürlich Veränderungen in der Sexualität geben kann, zeigen Studien, dass viele Paare auch nach Jahren eine erfüllte Sexualität haben.
Der Schlüssel zu einer lebendigen sexuellen Beziehung ist oft Kommunikation und das ständige Streben nach neuen Wegen, um die Intimität zu vertiefen. Veränderungen in der sexuellen Dynamik können auch positiv sein und zu einer stärkeren emotionalen Bindung führen.
7. Mythos: Homosexualität ist eine Phase.
Einer der schädlichsten Mythen ist, dass Homosexualität eine „Phase“ ist, aus der man irgendwann herauswächst.
Diese Annahme ignoriert die Tatsache, dass sexuelle Orientierung eine komplexe, tief verwurzelte Eigenschaft eines Menschen ist. Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass Menschen ihre sexuelle Orientierung ändern können oder sollten.
Homosexuelle, bisexuelle und heterosexuelle Menschen haben gleichermaßen das Recht auf Respekt, Akzeptanz und das Leben ihrer authentischen Identität.
8. Mythos: Frauen haben weniger sexuelles Verlangen als Männer.
Dieser Mythos ist eine weit verbreitete Annahme, die auf veralteten Vorstellungen von Geschlechterrollen basiert.
Tatsächlich gibt es keine bedeutenden Unterschiede im sexuellen Verlangen zwischen den Geschlechtern, wenn man Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und individuelle Erfahrungen berücksichtigt.
Viele Frauen haben genauso viel oder sogar mehr sexuelles Verlangen wie Männer, es kann jedoch durch gesellschaftliche Normen, Erziehung und andere Faktoren unterdrückt oder in ihrer Ausdrucksform unterschiedlich sein.
9. Mythos: Sexuelle Dysfunktionen betreffen nur Männer.
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass sexuelle Dysfunktionen, Erektionsstörung oder vorzeitiger Samenerguss ausschließlich Männer betreffen.
Es leiden auch Frauen an sexuellen Funktionsstörungen, z. B. an vermindertem sexuellen Verlangen, Schwierigkeiten beim Orgasmus oder vaginaler Trockenheit.
Sexuelle Gesundheit betrifft alle Geschlechter. Es ist wichtig, dass sowohl Männer als auch Frauen sich nicht scheuen, über Probleme in der Sexualität zu sprechen und sich Hilfe suchen.
Mythen und Fakten über Sex - Fazit:
Die Aufdeckung dieser Mythen ist nicht nur für die persönliche Sexualaufklärung wichtig, sondern auch für die Förderung eines respektvollen und offenen Umgangs mit der Sexualität.
Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, seine Sexualität auf eine Weise zu leben, die für ihn oder sie am besten passt, ohne Scham und ohne falsche Erwartungen.
Also scheue dich nicht, dich bei mir zu melden. Gemeinsam gehen wir deine Probleme an.

Sexualtherapeut