Sexuelle Gesundheit – Erste Schritte zur Verbesserung

Die Sexualität ist für Arzt und Patient häufig ein heißes Eisen. Es wird vermieden das Thema anzusprechen und wenn der Patient sich dann doch traut, läuft so manchen Mediziner die Schamröte ins Gesicht.

Dabei ist es so einfach, sich auch ohne ärztlichen Rat um die sexuelle Gesundheit zu kümmern und in diesem Bereich in Form zu bleiben. Es gilt jedoch, einige grundlegende Schritte zu beachten.

Sexuelle Gesundheit beginnt im Kopf

Wenn wir uns empirische Forschungen und Fachliteratur ansehen, finden wir nur wenige belastbare Daten zu diesem Thema. Wer lässt schon gerne unter die Bettdecke blicken und ist dabei offen und ehrlich? Kaum ein Bereich des Lebens wird stärker geschützt als die eigene Sexualität.

Häufig vermeiden wir es darüber zu reden und wenn wir darüber reden, treffen sich in vielen Fällen zwei Menschen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen.

„Die schwerwiegendsten Ursachen fast aller sexueller Funktionsstörungen sind auf psychologische Faktoren und emotionale Zustände zurückzuführen.“

Als Faustformel gilt: Je jünger der Mensch, desto eher liegen die Ursachen in der Psyche! Natürlich gesellen sich mit zunehmende Alter auch chronische Krankheiten dazu. Viele Menschen nehmen Medikamente, die sich negativ auf die sexuelle Gesundheit auswirken können.

Erste Schritte zur Selbsthilfe - Selbstregulation

Ich könnte hier jetzt sagen, dass du gute Vitamine essen sollst, ausreichend Schlaf und regelmäßiger Sport dir hilft oder das du Stress im Leben reduzieren solltest, um deine sexuelle Gesundheit zu verbessern.

Aber wie wir inzwischen aus lang angelegten Studien wissen, hält uns vor allem eines gesund (Ronald Grossarth-Maticek – „Heidelberger Prospektive Studie“ ): ein lustorientiertes Leben.

Wenn wir unsere Lust auskosten und genießen können, dann bleiben wir wirklich gesund – und das gilt besonders für die Sexualität.

Die Fähigkeit, seine eigene Situation zu reflektieren, erwünschtes von unerwünschten Erlebnissen zu trennen und eigenes Verhalten so anzupassen, dass wir möglichst viel Lust, Spaß und Freude empfinden wird als Selbstregulation bezeichnet. Diese spielt in der Sexualität eine zentrale Rolle.

Wenn wir es nicht schaffen, uns selbst zu regulieren und beim Sex wohl zu fühlen, dann nimmt die Angst eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von sexuellen Funktionsstörungen ein – sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Um deine Selbstregulation zu stärken, gebe ich dir hier ein paar erste Schritte zur Selbsthilfe:

  • Beobachte deine Gedanken und Emotionen vor, während oder nach dem Sex.
  • Welche Gefühle hast du gespürt?
  • Konntest du dich fallen lassen und bei dir bleiben?
  • Oder hast du dir ständig über ihn oder sie Gedanken machen müssen?
  • Machst du deine „Performance“ von ihrer oder seiner Bewertung über dich abhängig?

Indem du diese Fragen reflektierst, kannst du besser verstehen, wie deine Emotionen deine sexuelle Gesundheit beeinflussen, und beginnen, Veränderungen vorzunehmen.

Fazit

Sexuelle Gesundheit hängt von vielen Faktoren ab. Die mentalen Faktoren spielen jedoch oft die größte Rolle bei der Entstehung von sexuellen Funktionsstörungen. 

Wenn du achtsam mit deinen Gefühlen, Verhaltensweisen und Erfahrungen umgehst und bereit bist, Veränderungen einzuleiten, bist du auf dem besten Weg, sexuell gesund zu bleiben – ein Leben lang.

Sexual Coaching
Nils Sturies

Sexualtherapeut

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